Physiotherapeutische Verfahren

Physiotherapeutische Verfahren

Physiotherapeutische Verfahren haben einen hohen Stellenwert in der Therapie chronischer Schmerzen, da sie sowohl den Funktionszustand der Muskulatur, des Fasziensystems, des Nervensystems und die Psyche positiv beeinflussen können.

Physiotherapie wird zur Behandlung von akuten und chronischen Beschwerden, zur Rehabilitation sowie zur Prävention eingesetzt. Sie umfasst Bewegungstherapien und physikalische Therapien, die individuell auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind.

Physikalische Therapie und Krankengymnastik

Physikalische Therapie und Krankengymnastik spielen eine wichtige Rolle in der Therapie von chronischen Schmerzen. Durch gezielte körperliche Übungen und Anwendungen wie Elektrotherapie, Ultraschall sowie Kälte- oder Wärmeanwendungen können Schmerzen gelindert, die Beweglichkeit verbessert und die muskuläre Stabilität erhöht werden. Diese Interventionen zielen darauf ab, die neuromuskuläre Funktion und die Struktur des muskuloskelettalen Systems zu optimieren, Entzündungen zu reduzieren und die Durchblutung zu fördern.

Die Wirksamkeit der physikalischen Therapie und Krankengymnastik in der Schmerztherapie wurde durch zahlreiche Studien belegt. Sie bieten eine wichtige nicht-pharmakologische Alternative oder Ergänzung zu Schmerzmitteln und haben vor allem langfristige positive Effekte auf die Lebensqualität der Patienten. Die individuelle Anpassung der Therapie an die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Patienten ist dabei entscheidend für den Therapieerfolg. Insgesamt stellen physikalische Therapie und Krankengymnastik wichtige Bausteine in einem multimodalen Behandlungskonzept dar, das eine ganzheitliche und nachhaltige Schmerztherapie ermöglicht.

Von größter Wichtigkeit ist, dass die Physiotherapie und Krankengymnastik eigenständig und regelmäßig zu Hause vom Patienten fortgeführt wird, solange die Beschwerden bestehen, d.h. bei bestimmten Schmerzerkrankungen auch lebenslang! Dies erfordert vom Patienten Geduld, Disziplin und Optimismus und der beste Physiotherapeut nützt nichts, wenn der Patient dies nicht beherzigt!

Faszientherapie

Die Faszientherapie ist ein innovativer Ansatz zur Behandlung von Beschwerden im Zusammenhang mit dem faszialen Gewebe, das den gesamten Körper durchzieht und Muskeln, Nerven, Organe und andere Strukturen umhüllt.

Faszien spielen eine wichtige Rolle bei der Beweglichkeit, Kraftübertragung und propriozeptiven Wahrnehmung des Körpers. Die Faszientherapie zielt darauf ab, Fehlfunktionen und Schmerzen in diesem Gewebe zu behandeln, um die Funktion und das Wohlbefinden des Patienten zu verbessern.

Eine Vielzahl von Techniken wird in der Faszientherapie angewendet, darunter manuelle Techniken wie Faszienmassage, Faszienverlängerung und Faszientraining. Diese Techniken können helfen, Verklebungen und Spannungen im faszialen Gewebe zu lösen, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.

Darüber hinaus können auch Instrumente wie Faszienrollen, Faszienbälle und spezielle Faszienmassagepistolen verwendet werden, um das fasziale Gewebe zu stimulieren und zu mobilisieren.

Die wissenschaftliche Evidenz zur Faszientherapie ist noch begrenzt, aber es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass sie wirksam sein kann bei der Behandlung unterschiedlichster Beschwerden wie Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Piriformisschmerzen, Tractus iliotibialis Scheuersyndrom, Psoasschmerz, Epicondylitis und vielen weiteren Myalgien.

Studien deuten darauf hin, dass Faszientherapie die Gewebelockerung, Durchblutungsförderung und Schmerzlinderung unterstützen kann, jedoch sind weitere Forschungen erforderlich, um die Effektivität und die zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Faszientherapie in einem ganzheitlichen Kontext betrachtet werden sollte und oft als Teil eines umfassenden Therapieplans eingesetzt wird, der auch Bewegungsübungen, Ernährungsoptimierung und Stressmanagement umfasst. Eine individuelle Anpassung der Behandlung an die Bedürfnisse und Voraussetzungen des Patienten ist entscheidend für den Therapieerfolg.

Insgesamt ist die Faszientherapie ein vielversprechender Ansatz zur Behandlung von Beschwerden im Zusammenhang mit dem faszialen Gewebe. Durch weitere Forschung und klinische Anwendung kann ihr Potenzial weiter erschlossen werden, um die Gesundheit und Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Manuelle Medizin (früher: Chirotherapie)

Die Manuelle Medizin, auch bekannt als Chirotherapie, ist eine bewährte Behandlungsmethode in der Schmerztherapie, die auf die Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates abzielt.

Durch gezielte manuelle Techniken wie Mobilisation, Manipulation, postisometrische Relaxation und die Triggerpunkt-Behandlung werden auf neuromuskulärer Grundlage Blockaden gelöst, Muskelverspannungen reduziert und die natürliche Beweglichkeit wiederhergestellt.

Diese ganzheitliche Herangehensweise zielt darauf ab, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen von Schmerzen anzugehen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit der Manuellen Medizin bei der Linderung von akuten und chronischen Schmerzen, insbesondere im Bereich des Rückens, Nackens und der Gelenke. Die individuelle Anpassung der Therapie an die Bedürfnisse des Patienten sowie eine umfassende Untersuchung und Aufklärung sind dabei von zentraler Bedeutung. Manuelle Medizin bietet somit eine effektive und ganzheitliche Alternative oder Ergänzung zu konventionellen schmerztherapeutischen Ansätzen.

Behandlung Schmerzgriff Erkner

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