Schmerzdiagnostik
Die Anamnese führt uns zur Schmerzdiagnose. Zu den häufig verwendeten Methoden der Schmerzdiagnostik gehört immer die klinische Bewertung durch den erfahrenen Arzt auf der Basis der internistischen, orthopädischen und neurologischen Untersuchung, die Auswertung von Laborbefunden und von bildgebenden Verfahren wie Röntgenaufnahmen, MRT- und CT-Scans sowie neurophysiologische Untersuchungen wie die Muskel- und Nervenleitungsstudien (EMG und ENG). Diese diagnostischen Werkzeuge helfen dem Arzt, strukturelle Veränderungen, Entzündungen oder Funktionsstörungen zu identifizieren, die Schmerzen verursachen können.

Schmerzskala
Darüber hinaus spielen subjektive Bewertungsinstrumente eine wichtige Rolle bei der Schmerzdiagnostik. Patienten werden oft gebeten, ihre Schmerzen auf einer Skala von 0 bis 10 zu bewerten, wobei 0 für keinen Schmerz und 10 für den stärksten vorstellbaren Schmerz steht.
Diese Bewertungen können verwendet werden, um die Intensität des Schmerzes im Laufe der Zeit zu verfolgen und den Erfolg von Behandlungen zu bewerten. Die Verwendbarkeit der numerischen und visuellen Schmerzskala beim chronischen Schmerz wird aber von einigen Wissenschaftlern und Schmerztherapeuten zunehmend in Frage gestellt. Wichtiger ist aus unserer Sicht ein deutlich gelassenerer Umgang mit den Schmerzen und eine Transformation der negativen Gefühle, die sich um das Schmerzthema gebildet haben.
Biopsychosoziales Schmerzmodell
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Schmerzdiagnostik ist die Berücksichtigung biographischer und psychosozialer Faktoren, die die Schmerzerfahrung stark beeinflussen können. Dazu gehören psychische Beeinträchtigungen wie Depression, PTBS und Angst, aber auch die sozialen Unterstützungssysteme, kulturellen Überzeugungen und individuellen Bewältigungsmechanismen. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Schmerzdiagnostik berücksichtigt all diese Faktoren, um eine umfassende Behandlung zu gewährleisten.
Die Schmerzdiagnostik ein sorgfältiges Zusammenspiel verschiedener Methoden und eine individualisierte Herangehensweise, um die Komplexität des Schmerzerlebens jedes einzelnen Patienten zu verstehen und geeignete Behandlungsstrategien zu entwickeln.