Ketamintherapie bei stärksten Schmerzen und CRPS (M. Sudeck)
Die Ketamintherapie hat sich als vielversprechende Behandlungsoption für Patienten mit extrem starken Schmerzen und beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS), auch bekannt als Morbus Sudeck, erwiesen. Ketamin, ein NMDA-Rezeptorantagonist, wirkt auf verschiedene Schmerzwege im zentralen und peripheren Nervensystem und kann dadurch neuropathische Schmerzen lindern.

Ketamin - ein Game changer?
Studien zeigen, dass die Ketamintherapie bei CRPS-Patienten zu einer signifikanten Schmerzreduktion und einer Verbesserung der Funktion führen kann, insbesondere wenn andere Therapien erfolglos waren. Die Anwendung von Ketamin erfolgt durch intravenöse Infusion einer körpergewichtsadaptierten Dosis über einen bestimmten Zeitraum und immer unter ärztlicher Aufsicht.
Bekannt ist außerdem, dass Ketamin die am schnellsten wirkende antidepressive Substanz ist. Während typische Antidepressiva häufig erst nach mehreren Wochen wirken, sieht man den Effekt der Ketamin-Therapie meist schon am Folgetag.
Neurobiologisch stimuliert Ketamin massiv die Produktion bestimmter Nervenwachstumsfaktoren, die die Synaptogenese (= Synapsenentwicklung) stark anregen und damit auch Veränderungsprozesse im Gehirn ermöglichen. Der veränderte Umgang mit dem Schmerzerleben ist entscheidend für den Langzeitverlauf von chronischen Schmerzen!
Obwohl Ketamin als vielversprechend gilt, sind weitere Forschungen erforderlich, um optimale Dosierungen, Behandlungsdauer und Langzeitwirkungen zu bestimmen. Nichtsdestotrotz stellt die Ketamintherapie eine wichtige Option in der Schmerztherapie für Patienten mit extrem starken Schmerzen und CRPS dar, insbesondere wenn herkömmliche Ansätze nicht ausreichend wirksam sind.